Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2021; 8(03): 196-197
DOI: 10.1055/a-1576-7818
Aktuell
Medikamentöse Therapie

Intensivere prophylaktische Antikoagulation verbessert das Outcome von intensivpflichtigen COVID-19-Patienten nicht

Im Zusammenhang mit endothelialen Alterationen und einem prothrombotischen Milieu sind venöse und arterielle Mikro- und Makrothrombosen häufige Manifestationen von COVID-19. Venöse Thrombembolien (VTE) sind die am häufigsten berichteten thrombotischen Komplikationen, die besonders bei kritisch kranken Patienten auftreten. Die Inzidenz wird auf bis zu 28 % bei kritisch kranken COVID-19-Patienten geschätzt.

Fazit

Unter intensivpflichtigen COVID-19-Patienten wies eine höherdosierte prophylaktische Antikoagulation mit Enoxaparin keinen signifikanten Unterschied im primären Endpunkt bestehend aus Thrombose, ECMO-Behandlung und Mortalität innerhalb von 30 Tagen auf. Diese Ergebnisse können den Autoren zufolge nicht den standardmäßigen Einsatz von höherdosierter prophylaktischer Antikoagulation bei COVID-19-Patienten auf Intensivstation rechtfertigen. Die Aussagekraft der Studie ist u. a. dadurch limitiert, dass die schwerstkranken Patienten aufgrund primär schlechter Prognose nicht eingeschlossen wurden und mögliche Effekte von antiinflammatorischen Therapien auf die Entstehung von Thrombosen nicht berücksichtigt werden konnten.



Publication History

Article published online:
02 September 2021

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