Erschienen in:
06.05.2020 | Früherkennungsuntersuchung | Neues aus der Forschung
kurz notiert
Droht bei Krebs durch COVID-19 schlechtere Versorgung in Deutschland?
verfasst von:
Moritz Borchers
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
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Ausgabe 5/2020
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Auszug
Zu dieser Frage kommen aus Klinik und Niederlassung unterschiedliche Signale. Eine Task Force (TF) von DKFZ, Deutscher Krebshilfe und Deutscher Krebsgesellschaft hat am 23. April 2020 auf Basis von Befragungen der 18 führenden Krebszentren und Rückmeldungen aus dem Krebsinformationsdienst via Mitteilung Alarm geschlagen: "Soweit klinisch vertretbar, wurden Behandlungsschemata [...] verkürzt oder verschoben. Insbesondere Nachsorgeuntersuchungen wurden vielfach ausgesetzt". Gravierende Einschränkungen erkenne die TF zudem bei Abklärungs- und Früherkennungsuntersuchungen. Anders bewertet dagegen Wolfgang Knauf, Vorstand des Berufsverbands der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (BNHO), die Situation: "Wir beobachten zwar, dass Kliniken ihr Personal in den onkologischen Krankenhausambulanzen reduzieren und [...] stattdessen auf den Intensivstationen einsetzen. Die Engpässe, die dadurch in den Ambulanzen entstehen, fangen wir Niedergelassenen jedoch schon jetzt auf." Man habe mit verstärkten hygienischen Vorsichtsmaßnahmen und strukturellen Änderungen (z. B. entzerrte Sprechzeiten) zum Schutz der Patienten reagiert, so Knauf in einer Mitteilung. Man wünsche sich, dass die neue TF für ein realistisches Bild der aktuellen Versorgungssituation auch die Erfahrungen der niedergelassenen Onkologen in ihre Erhebungen mit einbezöge. …