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DOI: 10.1055/a-1772-9680
Immunglobuline verbessern nicht das Outcome bei COVID-19-Patienten mit ARDS
Das akute Atemnotsyndrom (ARDS) ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen von COVID-19 und mit erhöhter Sterblichkeit, verlängerter invasiver mechanischer Beatmung, längerer Verweildauer auf Intensivstation oder im Krankenhaus und langfristiger Behinderung verbunden. Die Sterblichkeit von Patienten, die eine mechanische Beatmung wegen COVID-19-assoziiertem ARDS erhalten, liegt zwischen 30 und 40 %; Kortikosteroide und Tocilizumab reduzieren die Sterblichkeit, was darauf hindeutet, dass eine Modulation des Immunsystems die Ergebnisse verbessern könnte. Außerdem weisen retrospektive Studien darauf hin, dass intravenöse Immunglobuline (IVIG) die Sterblichkeit bei Patienten, die eine mechanische Beatmung bei COVID-19-assoziiertem ARDS erhalten, verringern könnten. IVIG sind jedoch teuer, nicht immer verfügbar und weisen diverse Nebenwirkungen auf.
Ihre Studie zeigt, so die Autoren, dass die Gabe von IVIG die klinischen Outcomes am Tag 28 nicht signifikant verbesserte und bei Patienten mit COVID-19-assoziiertem mittelschwerem bis schwerem ARDS unter invasiver mechanischer Beatmung tendenziell mit mehr unerwünschten Ereignissen assoziiert war. Daher schließen die Autoren, dass IVIG in dieser Patientengruppe nicht angewendet werden sollen. Der Nutzen von IVIGs in einem früheren Stadium einer COVID-19-bedingten Pneumonie sollte in zukünftigen Studien untersucht werden.
Publication History
Article published online:
30 May 2022
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Georg Thieme Verlag KG
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